Winnetou und sein weißer Bruder

Bericht im ›Spiegel‹ über Winnetou in München 1949

Im Sommer 1949 realisierte Harald Fürstenau zusammen mit Werner Holzhey auf den Flaucherwiesen in der Nähe des Tierparks Hellabrunn mit ›Winnetou und sein weißer Bruder‹ die ersten »Karl May-Freilichtaufführungen« Münchens. Die dafür eingerichtete Spielstätte bot Platz für 1.200 Besucher. Den Text des Stückes schrieb Werner Holzhey – der auch die Rolle des Winnetou übernahm –, Regie führte Luis H. Werner.

Die Münchner Kulturbeauftragte Hans Ludwig Held erlaubte trotz kritischer Gegenstimmen am 17. Mai 1949 die Aufführung, am 4. Juni 1949 fand die Premiere statt. Insgesamt wirkten rund 80 Darsteller an der Aufführung mit. Die Aufführung fand ein großes, überwiegend positives Echo (auch der ›Spiegel‹ berichete am 16.6.1949 darüber). Trotz des anfänglichen Erfolgs stand das Projekt unter keinem guten Stern, die Macher hatten die Anforderungen einer Freilichtbühne anscheinend unterschätzt und mussten nach einem kalten Juni den Spielbetrieb bereits im Juli 1949 wieder einstellen.