Diese Site wird regelmäßig aktualisiert.
Stand: 5. Oktober 2022
- 3.7.1897
Samstag
-
Karl May unternimmt mit Emma eine Dampferfahrt auf dem Starnberger See. An die Gräfin Anna Elisabeth Jankovics, die sie kurz zuvor auf ihrem Gut am Achensee besucht hatten, schreiben sie: »Am schönen Starnberger See an den noch schöneren Achensee denkend, senden Gruß und Dank die beiden sich als Kreuzhof-Waisenkinder fühlenden und darum um so sehnsuchtsvollen Zugvögel«.
* *
*
- 4.7.1897
Sonntag
-
Mays treffen in München ein, man nimmt Quartier im Hotel Trefler. Er wird bald erkannt. Der 25-jährige Arzt Josef Weigl besucht May und ist von ihm so beeindruckt, dass er sich entschließt, einen »May-Club« ins Leben zu rufen.
* *
*
- 5.7.1897
Montag
-
In den ›Münchner Neuesten Nachrichten‹ erscheint eine Annonce, in der Mays Anwesenheit im München bekannt gegeben wird. Laut May wurde die Annonce ohne sein Wissen aufgegeben, vermutlich aber hat er sie selbst in Auftrag gegeben. May hält Massenaudienzen ab, es kommen laut May »gegen 900 Besuche«. Er erzählt von seinen angeblichen Reisen und Abenteuer und gibt auf die absurdesten Fragen nicht minder absurde Antworten. So versichert er, in seinen Büchern nur wahre Begenheiten zu erzählen, alles selbst erlebt zu haben, im Herbst zu seiner 22. Überseereise aufzubrechen und ähnliches mehr. Auf der Straße sollen so viele Bewunderer gestanden haben, dass sie »per Schlauch auseinandergespritzt werden« mussten.
* *
*
- 6.7.1897
Dienstag-
-
Fortsetzung der Massenaudienzen, diesmal sind es laut May »über 600« Besucher. Im ›Bayerischen Kurier‹ erscheint ein längerer Artikel über Mays Aufenthalt und den starken Besucherandrang vom Montag.
* *
*
- 7.7.1897
Mittwoch
-
Der Besucherstrom reißt nicht ab, es kommen laut May über 800 Personen. May wird der Andrang zu viel, an seinen Verleger Fehsenfeld schreibt er: »Bin gegen Abend aus der Seitenthür hinaus entflohen«. Das hält May allerdings nicht davon ab, einen Leserbrief an den ›Bayerischen Kurier‹ zu schreiben, in dem er die »Old-Shatterhand-Legende« weiterhin aufrecht hält.
* *
*
- 8.7.1897
Donnerstag
-
May entzieht sich dem Massenandrang und verbringt den Tag überwiegend in kleineren Kreisen von Bewunderern. Im Schleibinger Keller schreibt er Josef Weigl einige Zeilen in dessen Kalender: »Ich kurier den Schmerz der Seelen, / Sie kurieren Mann, Weib und Kind; / Drum werd ich daheim erzählen, / Daß wir liebe Collegen sind.«
* *
*
- 9.7.1897
Freitag
-
Mays verbringen den Tag wiederum im kleinen Kreis. An die Familie Seyler (Deidesheim) schreiben sie eine von Max Harlander, F. Schmid, Josef und Marie Weigl mitunterzeichnete Grußkarte »im Kreise lieber Menschen«. An die Familie Felber (Hamburg) schreiben sie: »Ihr habt keine Ahnung, welche herzliebe Menschen Euch die obigen Grüße senden.« Die Karte ist von Max Harlander mitunterzeichnet.
* *
*
- 10.7.1897
Samstag
-
Karl und Emma May verlassen München und fahren nach Regensburg, wo sich May mit Friedrich Pustet, dem Verleger des ›Deutschen Hausschatz‹ trifft. Im ›Bayerischen Kurier‹ erscheint ein längerer Bericht ›Nachträgliches über Karl May‹.
- 24.3.1898
Donnerstag
-
Karl und Emma May treffen mit dem Orientexpress aus Linz in München ein und werden von Vertretern des May-Clubs begrüßt (Josef und Franz Xaver Weigl, Ernst Abel und Georg Gernbeck). Man verbringt zwei Stunden »im gemütlichen Gespräch« im Wartesaal der II. Klasse des Münchner Hauptbahnhofs. Mays wohnen erneut im Hotel Trefler. Abends trifft man sich mit den Mitgliedern des Karl-May-Clubs im Hotel Trefler. May gibt wieder vermeintliche »Episoden aus seinem Leben und Wanderungen zum Besten«.
* *
*
- 25.3.1898
Freitag
-
Mays verbringen den Tag mit Vertretern des May-Clubs im Silbersaal des Cafe Luitpold. May spielt mit Josef und Franz Xaver Weigl Billard. Das Treffen dauert bis »weit nach Mitternacht«.
* *
*
- 26.3.1898
Samstag
-
May ist im Wittelsbacher Palais zu Besuch beim bayerischen Königshaus. Das Treffen wurde von der 13-jährigen Prinzessin Wiltrud und ihren Schwestern Helmtrud und Gundeline in die Wege geleitet. Laut May versammeln sich mehrere Stunden »in einer langen, langen Audienz alle Glieder des Bayerischen Königshauses«. An seinen Verleger Fehsenfeld schreibt er: »Alles liest May!«
* *
*
- 28.3.1898
Montag
-
Vormittags empfängt May im Grünen Saal des Wagnerbräu Besuche von jugendlichen Lesern, den Saal hat er mit »Panther- und Tiegerfellen, Gewehren und Pfeilbündeln« schmücken lassen. Seinen Zuhörern erzählt er die abenteurlichsten Geschichten und zeigt zur Beglaubigung Narben von angeblich überstandenen Gefahren. Abends trifft er sich erneut mit dem May-Club im Cafe Luitpold.
* *
*
- 29.3.1898
Dienstag
-
May verlässt München und fährt weiter nach Regensburg, wo er sich mit Pustet trifft.
- April 1899
-
Während Karl May sich auf seiner großen Orientreise befindet, veranstaltet der May-Club in Zusammenarbeit mit den bayerischen Prinzessinnen einen »Karl-May-Abend«, bei dem Josef Weigl einen Vortrag zu ›Dr. Karl May und die religiöse Friedensidee‹ hält. May erfährt durch einen Bericht Weigls in Kairo von der Veranstaltung und schreibt einen triumphierenden Brief an Fehsenfeld.
- 12.–14.7.
1899
-
Emma May besucht zusammen mit Klara und Richard Plöhn München, man macht gemeinsam mit Josef und Marie Weigl einen Ausflug an den Starnberger See.
- 29.7.1900
Sonntag
-
Bei der Rückkehr von seiner großen Orientreise steigt May im Hotel Leinfelder ab. Er notiert in seinem Reisetagebuch: »Nach München. Hotel Leinfelder. Nach Tische kam der Herzog Paul von Mecklenburg zu mir. Wohnte zufällig auch da.«
* *
*
- 30.7.1900
Montag
-
May besucht Dr. Josef Weigl, den Vorsitzenden des May-Clubs, in der Auenstraße 72, trifft ihn aber nicht an. Eintrag im Reisetagebuch: »München. Bei Weigl gewesen. War verreist. Paul Mecklenburg kam mit seinem Bruder Borwin. Morgen 8,42 geht es heim. Mutters Geburtstag.«
* *
*
- 31.7.1900
Dienstag
-
May tritt die Rückreise nach Radebeul an.
* *
*
- 22.8.1902
Freitag
-
Karl und Emma May treffen zusammen mit der verwitweten Klara Plöhn aus Leipzig kommend in München ein und wohnen erneut im Hotel Leinfelder. Während des Aufenthalts kommt es zum Bruch mit Emma, die schließlich in die Scheidung einwilligt.
* *
*
- 24.8.1902
Sonntag
-
Man unternimmt einen Ausflug ins Isartal, isst (vermutlich) im Forsthaus Wörnbrunn zu Mittag und steigt zum Kaffe (vermutlich) im Schloss Grünwald ab.
* *
*
- 27.8.1902
Mittwoch
-
May besucht zusammen mit Klara Plöhn Adele und Willy Einsle in der Pilotystraße 4; May und Plöhn geben sich als Geschwister aus. Am gleichen Tag setzt er seine Reise nach Bozen auf die Mendel fort.
* *
*
- 9.9.1902
Mittwoch
-
Von Radebeul kommend trifft May zusammen mit Klara Plöhn in München ein und logiert im Park-Hotel unter dem Namen »Dr. Friedrich«.
* *
*
- 14.9.1902
Sonntag
-
May fährt weiter nach Tölz, wo er im Hotel Bürgerbräu wohnt.
- 11.9.1907
-
Karl und Klara May reisen von Regensburg nach München. Man steigt im Hotel Leinfelder ab. Während des Aufenthalts kommt es eventuell zu einer Aussprache mit Carl Muth. May trifft auch Franz Joseph Völler, dem Chefredakteur von ›Natur und Kultur‹ und den Herausgeber der ›Münchner Historisch-politischen Blätter für das katholische Deutschland‹ Georg M. Jochner. Den Maler Claus Bergen trifft May nicht an.
- 13.9.1907
-
Vormittags trifft sich May mit Adolf Emil Knecht, dem früheren Anstaltsarzt in Waldheim. Am Abend reist ›Hausschatz‹-Redakteur Otto Denk aus Regensburg an, May willigt ein, wieder für den ›Hausschatz‹ zu schreiben; ab November erscheint ›Der ’Mir von Dschinnistan‹.
- 18.9.1907
-
Die Mays wollen Willy und Adele Einsle besuchen, treffen sie aber nicht an und hinterlassen eine launige Visitenkarte.
- 19.9.1907
-
Über Augsburg und Regensburg geht die Reise zurück nach Radebeul.
- 9.12.1909
Donnerstag
-
May trifft zusammen mit seiner Frau Klara von Augsburg kommend in München ein, man übernachtet erneut im Hotel Leinfelder.
* *
*
- 10.12.1909
Freitag
-
Karl und Klara May sind zu Gast beim bayerischen Königshaus im Wittelsbacher Palais. Im Gespräch mit der gutgläubigen Wiltrud von Bayern verfällt May ein letztes Mal in seine Old-Shatterhand-Rolle.
* *
*
- 11.12.1909
Samstag
-
Man trifft Hetty Heide und Adele und Willy Einsle, anschließend geht es zurück nach Radebeul.
* *
*
- April 1911
-
Für den 22. April ist die Zeugeneinvernahme von Expeditus Schmidt beim Amtsgericht München anberaumt. May will daran teilnehmen, kann die Reise nach München aber wegen seines schlechten Gesundheitszustandes nicht antreten. Hintergrund der Einvernahme ist der ausufernde, jahrelange Rechtsstreit Mays mit Rudolf Lebius.
- 1916
-
Am 1. April erlebt die burleske Operette ›Fräulein Rothaut‹ ihre Uraufführung am Gärtnerplatztheater. Musik: Karl Sikora, Text: H. Wilmers.
* *
*
- 1919
-
Am 8. November wird das Theaterstück ›Winnetou‹ von Hermann Dimmler am Deutschen Theater uraufgeführt.
* *
*
- 1929
-
Die Gesellschaft der Münchener Bücherfreunde und der Ehmckekreis veranstalten zum Fasching am 10. Februar ein »Karl-May-Fest«.
* *
*
- 1932
-
Im Mail liest der Münchner Schriftsteller Willy Seidel liest sein dreiaktiges Schauspiel ›Old Shatterhand‹ zum Leben Karl Mays. Das Stück wurde vermutlich nie aufgeführt.
* *
*
-
Am 2. Juli findet in München ein »Karl-May-Volksfest mit Riesen-Feuerwerk« statt.
* *
*
- 1937
-
Eine Straße in Mittersendling wird nach Karl May benannt.
* *
*
- 1939
-
Das Theaterstück ›Winnetou‹ von Hermann Dimmler wird im Neuen Münchner Volkstheater aufgeführt.
* *
*
- 1940
-
Vermutlich kommt es im Sommer zu einer Aufführung von Fred Endrikats Karl-May-Sketches ›Mit Karl May durch dick und dünn› in der Schwabinger Künstlerkneipe Simpl.
* *
*
- 1949
-
Das Theaterstück ›Winnetou und sein weißer Bruder‹ von Werner J. A. Holzhey wird auf einer eigens eingerichteten Freiluftbühne in den Isarauen aufgeführt.
* *
*
- 1963
-
Premiere von ›Winnetou 1. Teil‹ im Mathäser. Im Laufe der nächsten Jahre erleben noch sieben Weitere Karl-May-Verfilmungen ihre Premiere in München.
* *
*
- 1974
-
Premiere von Syberbergs ›Karl May‹ im ARRI am 18. Oktober.
* *
*
- 2008
-
Studierende der LMU München zeigen vom 29. Januar bis zum 2. Februar 2008 ›Winnetou V – eine Karl-May-Expedition‹ auf der Studiobühne der theaterwissenschaftlichen Fakultät.
* *
*
- 2012
-
In Fürstenfeldbruck bei München findet im Juli eine Freilichtaufführung von ›Keryhof – Ein Bauerntheater nach Karl May‹ von Johannes Reitmeier statt.