Karl-May-Orte in München
Café Luitpold
Das 1888 eröffnete Caférestaurant wurde nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannt. Der Architekt Otto Lasne war der Erbauer des im neoklassizisti-schen Stil gestalteten monumentalen Gebäudes in der Briennerstraße. Mit über 20 Sälen und Gesellschaftsräumen, in denen bis zu 2.000 Gäste Platz fanden, war es zeitweilig eines der größten Caféhäuser Europas. Davon ist nach Zerstörung im 2. Weltkrieg und Umbauten in der Nachkriegszeit heute kaum noch etwas erhalten. Nur der neu errichtete Palmengarten im Innenhof erinnert entfernt an die zum Teil exotische Ausstattung der Gründerzeit. An diesem Ort spielte Karl May am 25. April 1898 mit Mitgliedern des »May-Club München«, die ihn vom Hotel Trefler in der Sonnenstraße abgeholt und direkt in das Cafe eskortiert hatten, mehrere Partien Billard. Am Abend speiste man dort auch gemeinsam. Ernst Abel, einer seiner Münchner Fans, beschreibt in seinen ›Aufzeichnungen und Erinnerungen an Dr. Carl May‹, wie der Dichter anschließend im berühmten »Silbersaal« vor seinen An-hängern bis weit nach Mitternacht Geschichten und Anekdoten über seine imaginä-ren Abenteuer in aller Welt zum Besten gab.Bild: Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0